20.02.2023

7 Fragen an Felix Engelhardt, CEO und Founder von Zumera

Unterstützung durch Technologie im Bereich der Marktakquise, härterer Wettbewerb im Small und Midcap Segment und der Einfluss der aktuellen Lage der Finanzmärkte - diese und weitere Themen werden im Interview beantwortet.

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Lieber Felix,
Du warst in den letzten zwei Jahren Managing Director von Saxenhammer und bist seit kurzem CEO und Geschäftsführer von Zumera. Kannst du uns etwas dazu erzählen?

Gerne, als wir im Jahr 2021 die Saxenhammer Digital Unit ins Leben riefen, hatten wir die Vision, eine völlig neue Form des M&A zu schaffen.
Ein M&A, das mithilfe moderner digitaler Infrastruktur und spezialisierter Tools die Berater in die Lage versetzt, selbst komplexeste Transaktionen erfolgreich zu navigieren.
Ein M&A, das Tausende Gespräche mit Inhabern, Experten und Investoren nicht als notwendiges Übel sieht, sondern als einmalige Gelegenheit, Wissen zu sammeln und Prozesse stetig zu verbessern.
Um diesem neuen Ansatz den nötigen Raum zu geben, um weiter zu wachsen, haben wir uns entschieden ab Februar 2023 unter der eigenen Marke Zumera zu firmieren.
Zumera verfügt somit über ein erfahrenes internationales Team mit klarem Beratungsfokus und ist dank der Herkunft fest im deutschsprachigen Mittelstand verankert.
Als CEO von Zumera habe ich so die Chance, eine neue Ära des M&A zu schaffen.
Besonders reizvoll finde ich dabei die Verbindung der jahrzehntelangen Erfahrung mit modernster Technologie.


Saxenhammer ist traditionell für Distressed-M&A bekannt, da unterscheidet Ihr Euch?

Tatsächlich hat Saxenhammer die Wurzeln im Distressed-M&A, aber in den letzten Jahren haben wir als Digital Unit der Saxenhammer unser Leistungsspektrum erweitert und der ehemalige Fokus auf Distressed-M&A machte zuletzt bei der Digital Unit nur noch einen kleinen Teil aus.
Deshalb auch der logische Schritt, mit Zumera etwas Eigenes zu schaffen.
Der Fokus bei Zumera liegt auf Unternehmensverkäufen und Kapitalerhöhungen sowie Fundraises auf der Sell-side für technologieaffine Wachstumsunternehmen und Hidden Champions im klassischen Mittelstand sowie auf Zukäufen, Suchmandaten und Fremdkapitalberatung auf der Buy-side.


Wie versucht ihr den M&A-Prozess bei Zumera durch Digitalisierung effizienter zu gestalten?

Um das beratungsintensive Geschäft einer traditionellen M&A-Boutique mit modernen Tools und digitalen Arbeitsmethoden zu ergänzen, haben wir die Digital Unit aufgebaut. Durch geeignete Technologien werden viele administrative Aufgaben effizienter erledigt, was einen besseren Austausch und Zugang zu Wissen ermöglicht und uns als Berater mehr Zeit für das Wesentliche - unsere Mandanten und den M&A-Prozess - gibt. Das werden wir mit Zumera weiterführen und noch verstärken.


Wie kann Technologie im Bereich der Mandatsakquise unterstützen?

Beim Dealsourcing ergeben sich insbesondere durch moderne CRM-Systeme und kollaborative Tools große Möglichkeiten. Dadurch schaffen wir es, das Wissen und Netzwerk der verschiedenen Teams und zukünftiger weiterer Standorte von Zumera für alle Mitarbeiter zugänglich zu machen. Schlussendlich erhöhen wir die Beratungsqualität mit Hilfe von Technologie.
Der Wettbewerb im Small und Lower-Midcap Segment wird immer härter. Was macht ihr, um im Wettbewerb zu bestehen?
Unser Qualitätsanspruch, der uns vom ersten Tag angeleitet hat, macht Zumera so erfolgreich. Das zeigt sich am Wachstum von 700 % im Jahresvergleich.
Mit dem Erfahrungsschatz im Team aus über 300 erfolgreich abgeschlossenen Transaktionen sind wir Wegbereiter der Transformation unserer Branche – und als Zumera jetzt mit neuer Markenidentität.
Unsere deutlich über dem Branchendurchschnitt liegende Erfolgsquote von über 90% aller jemals angenommenen Mandate zeigt mit wie viel Einsatz und Hingabe wir jedes einzelne Mandat beraten. Der Erfolg unserer Klienten ist der größte Deal für uns!


Was erwartest du für den M&A-Markt in den nächsten Monaten?

Die Finanzmärkte scheinen derzeit entkoppelt zu sein von der allgemeinen wirtschaftlichen Lage.
Der M&A-Markt hat sich seit Jahresbeginn großartig entwickelt – ein Trend, der sich auch in den kommenden Monaten fortsetzen wird. Wir haben noch nie so viele Gespräche mit potenziellen Käufern geführt wie in der aktuellen Zeit. Der Markt bietet aktuell ideale Chancen einen M&A-Prozess anzustoßen. Interessanterweise würde ich diese Aussage aktuell sogar sowohl für die Sell-side als auch für die Buy-side treffen. Die Kaufpreise sind moderat hoch, die Nachfrage stimmt und es gibt genügend Verkäufer, die einen Partner suchen für die Altersnachfolge oder für weiteres Wachstum. So finden aktuell besonders viele Parteien zueinander. Zusätzlich erkennen Finanzinvestoren immer mehr die vielseitigen Chancen und Potenziale von Transaktionen im Mittelstand. Auch dieser Trend wird den M&A-Markt weiter beflügeln. Es sollte aber weiter bedacht werden, dass ein guter M&A Berater nicht nur an den Kaufpreis denkt, sondern die Verhandlungen auch zukunftsgerichtet führt und dadurch die Transaktion den Parteien in schlechteren Zeiten nicht auf die Füße fällt.


Welche Transaktion macht dich besonders stolz?

Jede Transaktion ist einzigartig und hat seinen ganz eigenen Charme. Eine besondere Transaktion war sicherlich der Verkauf der hhpberlin Gruppe an die Normec Group. Durch einen kompetitiv geführten Prozess hat es das Team geschafft, mit der Normec einen Partner zu finden, der so sagt der Kunde selbst: "die Vision und Ziele verstanden hat und aktiv mitgestaltet." Grundlage für die erfolgreiche Transaktion war dabei das vom Team aufgebaute Verständnis dieser Visionen, Ziele und Wünsche bei der Suche nach einem starken, innovativen Partner.

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